Niemals seinen Namen

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„Christine.“
Sie erstarrt.
„Christine…“
Stumm legt sie ihre zitternde Hand an die Fensterscheibe. Er ist zurückgekehrt. Er hat sie gefunden!
„Mein Engel.“
Unwillkürlich zieht sie die Luft ein und neigt den Kopf, als der weiche Klang seiner Stimme in ihrem Körper wiederzuhallen scheint.
‚Erik…‘ Wenn sie nur seinen Namen sagen dürfte! Doch sie weiß instinktiv, dass sie dieses Recht für immer verwirkt hat. Seit ihrem Verrat an ihm steht es ihr nicht mehr zu, dieses Wort zu flüstern, zu rufen, zu weinen, zu schreien. Sie muss stumm sein, stumm, bis er ihr befiehlt zu singen. Wenn jetzt nur ein Wort über ihre Lippen dringt, wird er wieder gehen. Und dieses mal wird es für immer sein.
Zögerlich umfasst er ihre Taille; und sein Zögern schmerzt sie.
‚Ich gehöre dir, Erik!‘ Sie schluckt die Worte mühsam herunter. ‚Beschimpf mich, schlag mich, sperr mich weg, wenn du meinst, mich so bestrafen zu müssen, aber bitte, fass mich an, wie es dir zusteht!‘
Sie hat ihm zuviel angetan; das weiß sie ganz sicher, seit er sie fortgeschickt hat. Sie hat ihn verletzt, und nun muss sie schweigen und leiden.
Als er sie zu sich dreht, hält sie die Augen fest geschlossen, doch ihre Hände finden auch so zu seinen knochigen Schultern, seinem Hals… er trägt keine Maske…
Vielleicht wird er ihr vergeben, denkt sie, während er ihre Stirn küsst, ihre Wangen, ihre Lider, vielleicht wird er ihr vergeben, wenn sie ihm nun die Berührung schenkt, um die sie ihn in dieser einen schrecklichen Nacht betrogen hat; wenn sie sich ihm hingibt, seinen Lippen, seiner Zunge, wenn sie ihm antwortet und ihm zeigt, dass sie verstanden hat, zu wem sie gehört.
Rastlos streichen ihre Hände über seine eingefallenen Wangen. Er ist wieder bei ihr…
‚Erik!‘ Sein Name scheint ihr ganzes Denken, alle ihr Empfinden auszufüllen. Sie könnte ihm alles offenbaren, was in ihr ist, wenn sie nur dieses eine Wort aussprechen, es flüstern, rufen, weinen, schreien dürfte. Doch sie muss schweigen. Schweigen, oder sie verliert ihn für immer.
Ein unartikulierter Laut dringt über ihre Lippen, als Erik von ihrem Mund ablässt und sie fest an sich zieht. Er ist wieder bei ihr, er hält sie, er liebt sie, er begehrt sie!
‚Erik!‘
Langsam streichen seine langen, schlanken Finger ihren Nacken hinab zu den Verschlüssen ihres Kleides und öffnen sie, so dass es an ihr hinab zu Boden gleitet. Ihre Unterröcke folgen mit einem leisen Rascheln, ihr Corsett, ihr Leibchen… Es sind die einzigen Geräusche in dem leeren, totenstillen Haus.
Eine Spur von Gänsehaut folgt Eriks Fingerspitzen ihren Rücken hinab zu ihrem Gesäß, das er besitzergreifend umfasst, ehe er ein Stück von ihr zurücktritt, damit sie ihm Gehrock und Hemd ausziehen kann. Blind streicht sie dann über seinen mageren Oberkörper, seinen Rücken, presst ihr Gesicht und ihre Brüste an seine warme Haut.
‚Ich liebe dich, Erik.‘
Als er sie hochheben will, wehrt sie sich zum ersten mal.
Warte noch… Lass mich deine Hose ausziehen, streif deine Schuhe ab. Erik. Ihre Finger werden ungeschickt vor Hast, während sie an der Knopfleiste in seinem Schritt zerrt. Dann, endlich, ist er genau so nackt wie sie, und sie kann die Hitze seines Geschlechtes an ihrem Bauch spüren, als er die Arme um sie legt und sie küsst.
Brav lässt sie sich nun zum Bett hinüber tragen, wo er sich zwischen ihre Schenkel kniet und ihren Hals, ihre Schultern, ihre Brüste mit Lippen und Zunge erforscht.
Hungrig wölbt sie sich ihm entgegen, den Mund halb geöffnet, die Hände in seinem Haar vergraben. Sie stöhnt leise auf, als seine Zeigefinger die Reise über ihren Bauch antritt, ihren Venushügel erklimmt und vorsichtig in sie eindringt.
Doch im selben Moment überkommt sie kalte Angst. Sie ist keine Jungfrau mehr und er wird es bald wissen. Sie hat einem anderen gegeben, was Erik gehört. Vielleicht geht er wieder, vielleicht verlässt er sie!
Eilig zieht sie sein Gesicht an ihres, küsst ihn heftig, presst sich an ihn.
‚Vergib mir, Erik, vergib mir, mein Herz hat immer nur dir gehört! Schlaf mit mir…‘ Und er gibt ihrem stummen Flehen nach und verlässt sie nicht, weil ihr Körper seinem Eindringen keinen Widerstand entgegenbringt.
Tränen brennen in ihren Augen, als er einen leichten, ruhigen Rhythmus aufnimmt. Nun ist alles wieder gut. Er ist bei ihr, er vergibt ihr, er liebt sie. Und was auch immer er von ihr verlangt, sie wird es tun.
Still und passiv lässt sie sich von ihm nehmen, während ihr Atmen dem Tempo seiner Bewegungen folgt; doch ein plötzlicher harter Stoß entlockt ihr ein lautes Stöhnen. Sie bäumt sich auf und unterdrückt mit Mühe das Wort, das auf ihrer Zunge brennt.
‚Erik!‘
Ein weiterer Stoß und noch einer, noch einer. Keuchend hebt sie ihre Hüften, kommt ihm wieder und wieder entgegen. Und langsam verliert sie ihre Kontrolle an ihn, an Erik, an seinen Körper, der endlich in ihr ist, dort, wo er schon immer hingehört hat.
‚Erik!‘ Sie beißt die Zähne zusammen, um seinen Namen nicht herauszuplatzen, doch es wird immer schwerer, je weiter sich das Gefühl intensiviert, je bestimmter und zielbewusster er in sie stößt. Als er mit ersticktem Knurren kommt, wird auch sie von einem Orgasmus geschüttelt, und sie presst beide Hände auf ihren Mund, in dem ängstlichen Bemühen, seinen Namen nicht laut herauszuschreien.
‚Erik!‘ Sie würde sich die Zunge abbeißen, nur damit er bei ihr bleibt.
Leise schluchzend bleibt sie liegen, nachdem er sich aus ihr zurückgezogen hat.
„Christine, mein Engel… Was ist mit dir?“ Besorgt mustert Raoul ihr blasses Gesicht. „Habe ich dir weh getan?“
Sie antwortet nicht, schüttelt nur den Kopf und rollt sich wie ein Kind auf der Seite zusammen.
Seufzend streicht er ihr das aufgelöste Haar aus dem Gesicht. Wenn er nur irgend etwas tun könnte, um ihr die Angst zu nehmen.
„Aber dir kann doch nichts mehr passieren, Engel. Erik ist tot.“

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